Einrichtungen

Das House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt vereint unter seinem Dach mehrere Abteilungen bzw. Professuren universitärer Fachbereiche, sechs Forschungs- und drei Aus- und Weiterbildungseinrichtungen. Neben der thematischen Ausrichtung verbindet die Hausgemeinschaft, die insgesamt rd. 200 Forschende, darunter mehr als 40 Professorinnen und Professoren, zählt, ihre intensive auch interdisziplinäre Vernetzung, mit der Forschungsstärke, Exzellenz in der Lehre sowie vielfältige Transferaktivitäten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Hand in Hand gehen.

Universitäre Abteilungen

Der Fachbereich 02 (Wirtschaftswissenschaften) der Goethe-Universität Frankfurt ist mit den Abteilungen „Finanzen“ sowie „Geld & Währung“ im House of Finance vertreten. Forschung und Lehre der insgesamt 24 Professorinnen und Professoren decken ein breites methodisches sowie inhaltliches Spektrum ab, von den volkswirtschaftlichen Grundlagen der Geld- und Währungsstabilität über institutionelle Aspekte des Finanzsystems, die Funktionsweisen von Finanzmärkten und die besonderen Charakteristika von Finanzinstrumenten bis hin zu Fragen des Zugangs zu Finanzdienstleistungen und der Daseinsvorsorge. Dem Fachbereich 01 (Rechtswissenschaft) gehören sechs im House of Finance ansässige Professuren an. Sie widmen sich dem Aktien- und Kapitalmarktrecht, den rechtlichen Grundlagen des Geld- und Währungssystems, dem Wirtschaftsrecht, dem Versicherungsrecht, dem Rechtsrahmen von Finanzmarktregulierungen und der Rechtsökonomik. Aus beiden Fachbereichen heraus wird die Lehre zudem über zahlreiche Honorarprofessuren unterstützt, die häufig einen Praxisbezug einbringen.

Forschungseinrichtungen

Kristallisationspunkte der Forschungs- und Transferaktivitäten im House of Finance sind mehrere Forschungseinrichtungen, die mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen das gesamte Spektrum der finanzwirtschaftlichen und monetären Themen abdecken.

Das Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) betreibt interdisziplinäre ökonomische und juristische Forschung im Bereich „Central Banking“. Die Professoren am IMFS beraten aufgrund ihrer Forschungsergebnisse sowohl Regierungsinstitutionen als auch die allgemeine Öffentlichkeit oder stehen als Gutachter zur Verfügung. Die Lehre ist ein wichtiger Bestandteil und konzentriert sich auf die Graduiertenausbildung. Sie erfolgt insbesondere durch eine strukturierte Doktorandenausbildung und die Heranführung von ausgewählten Studierenden an die wissenschaftliche Arbeit. Bei seinen Veranstaltungen wie Working Lunches, Policy und Distinguished Lectures und der Konferenz „The ECB and Its Watchers“ begrüßt das IMFS jährlich mehr als 1.000 Teilnehmer.

Der Fokus des International Center for Insurance Regulation (ICIR) liegt auf hochwertiger Forschung in den Bereichen Versicherung, Versicherungsregulierung und -aufsicht. Es befasst sich mit Fragen der Solvenzregulierung, des Risikomanagements von Versicherern, des Marktverhaltens und der wirtschaftlichen Auswirkungen von Regulierungsmaßnahmen. Das ICIR fördert einen interdisziplinären Ansatz, indem es Mitglieder aus den Bereichen Volkswirtschaft, Finanzwirtschaft und Recht einbezieht. Es bietet verschiedene Plattformen wie Blogs, Expertendiskussionen und Konferenzen, um aktuelle Fragen der Versicherungsregulierung zu diskutieren. Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie EIOPA oder der Weltbank fördert das ICIR den Gedankenaustausch zwischen Versicherungsaufsicht und -regulierung, Versicherungswirtschaft und Wissenschaft.

Das Center for Advanced Studies on the Foundations of Law and Finance (LawFin) ist Deutschlands erste, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte interdisziplinäre Forschungsgruppe in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Es untersucht, wie institutionelle und regulatorische Parameter Entscheidungen und Ergebnisse auf den Finanzmärkten beeinflussen. LawFin beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Gesetzgebung, Wirtschaft und Politik, um die Auswirkungen des Rechts auf den Finanzsektor und die Wirtschaft zu messen und zu bewerten und um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die theoretische und empirische Wissenschaft diese Erkenntnisse optimal widerspiegeln sollte. Green Finance und Regulierung sind besondere Schwerpunkte. In der Überzeugung, dass interdisziplinäre Wissenschaft unser Verständnis der Verflechtung von Recht und Finanzen vertiefen kann, zielt LawFin darauf ab, die Stärken der beteiligten Disziplinen zu integrieren und bietet ein Forum für die Zusammenarbeit von Forschenden weltweit aus unterschiedlichen Fachrichtungen.

Das Center for Financial Studies betreibt unabhängige und international orientierte Forschung zu wichtigen Themen im Bereich der Finanzen. Es dient als ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Finanzindustrie. Es bietet zudem eine Plattform für hochkarätige Grundlagen- sowie angewandte Forschung mit Bedeutung für den europäischen Finanzsektor.

Das Data Science Institute ist eine Kooperation zwischen der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und einem Netzwerk von Industriepartnern. Ziel des Instituts ist es, die Entwicklung traditioneller Branchen hin zu digitalisierten und hoch innovativen Industrien zu unterstützen. Hierzu werden praktische und theoretische Probleme mit Hilfe aktueller Methoden aus dem Bereich Data Science untersucht. Die Forschung konzentriert sich dabei auf aktuelle Entwicklungen in den Themenfeldern digitale Märkte, angewandte künstliche Intelligenz (KI), Nutzen von IT, datengestütztes Marketing sowie Anwendung neuer Technologien und Auswirkungen von Data Science auf verschiedene Branchen. Das efl - the Data Science Institute bietet darüber hinaus auch Einführungskurse in Data Science und in die Programmiersprache Python an.

Das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE (Sustainable Architecture for Finance in Europe) widmet sich der interdisziplinären Erforschung der Finanzmärkte und ihrer Akteure in Europa sowie einer unabhängigen Politikberatung. Das Institut setzt auf die Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern aus den Wirtschaftswissenschaften, der Rechtswissenschaft und der Politikwissenschaft sowie auf die Vielfalt wissenschaftlicher Methoden. Auf der Basis seiner Forschungsergebnisse unterhält das Institut einen dauerhaften Dialog mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Regierungen, Parlamenten, Aufsichts- und Regulierungsbehörden zu aktuellen Finanzmarktthemen. 

Aus- und Weiterbildungseinrichtungen

Im House of Finance sind zahlreiche Master- und Doktorandenprogramme sowie weitere zertifizierte Qualifizierungsangebote zum Bildungsauftrag der Goethe-Universität Frankfurt und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angesiedelt. Sie sind, soweit sie nicht in den drei universitären Abteilungen angesiedelt sind, in drei besonderen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen gebündelt.

Die Graduate School of Economics, Finance, and Management (GSEFM) ist eine Allianz zwischen der Goethe-Universität Frankfurt, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Darmstadt. Ziel der GSEFM ist, ein führendes europäisches Zentrum für quantitative und forschungsorientierte Graduiertenausbildung in den Bereichen Rechnungswesen, Wirtschaft, Finanzen und Marketing zu etablieren. Die Hauptaufgabe der GSEFM besteht darin, erstklassige Wirtschaftswissenschaftler auszubilden, die umfassend auf eine akademische Laufbahn vorbereitet werden oder ihre forschungsbasierten Erkenntnisse in anderen Institutionen des öffentlichen oder privaten Sektors einbringen können. 

Das Institute for Law and Finance (ILF) ist ein akademisches Lehr- und Forschungszentrum, das im Jahr 2002 von der Goethe-Universität Frankfurt mit Unterstützung zahlreicher renommierter Institutionen gegründet wurde. Es bietet zwei spezialisierte Master of Laws (LL.M.)-Studiengänge an, die eine interdisziplinäre Ausbildung für Juristen, Führungskräfte und Manager bieten und jedes Jahr viele internationale Studenten anziehen. Es spielt auch eine wichtige Rolle als Policy Center im Gesetzgebungsprozess, indem es Foren für die kontinuierliche Diskussion und den intensiven Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern zu aktuellen Fragen in den Bereichen Recht, Finanzen, Wirtschaft, Regulierung und Technologie bietet.

Goethe Business School (GBS) ist die exklusive Weiterbildungsplattform der Goethe-Universität für Fach- und Führungskräfte. Die GBS wurde im Jahr 2004 gegründet und hat ihren Sitz auf einem der modernsten Campus in Deutschland, im Herzen von Europas Finanzzentrum Frankfurt am Main. Das Weiterbildungsportfolio umfasst unter anderem eine Reihe innovativer berufsbegleitender Masterstudiengänge an, darunter einen Master in Finance (MA) mit Spezialisierungsoptionen in Financial Technology Management und Risk Management & Regulation. Darüber hinaus können sich an der GBS Einzelpersonen im Rahmen von offenen Zertifikatsprogrammes weiterentwickeln oder Organisationen maßgeschneidert ganze Teams fit für die Zukunft machen.